Dazu ein Text von Julia Scorna aus dem Journal of Culture Herbst 2011:
Der Herbst gestaltet sich doch immer aufregend im Bereich der Kunst. Auf die Daten der Kunstmessen folgen bzw. bleiben auch immer die regulär zu bestreitenden Ausstellungen. Für die Galerie Eigenheim hieß das im November eine umfangreiche Präsentation ihrer Künstler im offiziellen Showroom der Weißensee Kunsthochschule Berlin. Die Kunsthalle am Hamburger Platz liegt derzeit in den leitenden Händen von Markus Wirthmann, seines Zeichens Künstler und auch ein Neugieriger in Bezug auf den asiatischen Kontext. 2008 lernte dieser Konstantin Bayer, den Initiator der Galerie Eigenheim, in Shanghai kennen. Da die Galerie Eigenheim vorallem frische Alumni vertritt und im Bereich der studentischen Förderung in thematischen Gruppenausstellungen oder dem Stipendienprogramm agiert, bot es sich an, durch einen Austausch die Hochschulen im Dialog zusammenzubringen, den Studenten eine Tür in die Ateliers einer anderen Hochschule zuöffnen. Die Galerie Eigenheim zog mit 13 Künstlern nach Berlin und stellte sich freudigst der Herausforderung, eine Fläche von über 350 m2 zu bespielen. Die Kunsthalle am Hamburgerplatz ist der Kunsthochschule in drei Minuten Fußweg vorgelagert, an einem Kreisverkehr plaziert und wird ihrer neuen Aufgabe, Ausstellungsraum zu sein, mehr als gerecht. Ein ehemaliger Kaufhallenbau aus den 60er Jahren im Osten Berlins, eingeschossig, Schaufenster verglast, mit angrenzenden Lagerräumen und Hofbereich. Das mitgebrachte zeitgenössische Bauhaus wurde vertreten durch: Adam Noack, Anna Schimkat, Anna Gierster, Benedikt Braun, Caucasso Lee Jun, Christoph Höfferl, Daniel Caleb Thompson, Enrico Freitag, Julia Scorna, Konstantin Bayer, Lars Wild, Michal Schmidt und Timm Burkhardt. Malerei, Photographie und Skulptur wurden räumlich getrennt von installativen und Medienkunst-Arbeiten präsentiert. Sie bieten ein Spektrum einer jungen Künstlergruppe, deren Arbeiten sich untereinander im kontextualen Dialog befinden, ein genauso heterogenes, wie homogenes Auseinandersetzten mit persönlichen und weltlichen Themen aufzeigen. Raum Nichtraum von Konstantin Bayer als Anspielung und Denkmodell gewählt, bewegt es sich zwischen Materie und Unfaßbarem, zwischen Imagination und Tatsächlichem, zwischen Wahn und Sinnlichkeit – die unterschiedlichen Arbeitsweisen der gezeigten Künstler, sowohl die temporäre Wirkung einer Gastausstellung betreffend.
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