Die Aktion des Reisens ist eine Bewegung, die zur Entwicklung eines persönlichen Imaginären führt. Reisen, eine mächtige Quelle der Veränderung, aktiviert eine Ansammlung von Bildern, die durch die Erfahrung des Erkundens eine besondere Erzählung des Raums hervorrufen. Dieser Kontakt mit der Andersartigkeit und die ständige Reflexion über die persönliche Identität, die das Reisen mit sich bringt, ist das Hauptthema der Intervention von Nayari Castillo. Unter Verwendung der Metapher des Reisenden, der Angst vor dem Meer (Meer-weh) und des tropischen Traums, entwickelt Castillo ein Videotagebuch einer imaginären Bewegung, die die Erfahrung in einer fremden Umgebung aufzeichnet. Das Video ist eine Einladung auf die Ernst-Thälmann-Insel, die 1972 ein symbolisches Geschenk von Fidel Castro an die DDR-Regierung war. Die von der Künstlerin zitierten Ereignisse evozieren die Eindrücke eines deutschen Reisenden in das karibische Land; diese Insel ist nicht nur ein kleines unerforschtes Territorium, sondern auch ein realer Rest der DDR in aktueller Zeit. Die Künstlerin arbeitet mit "OSTALGIE", einer nostalgischen deutschen Stimme aus der ehemaligen DDR-Zeit, und berücksichtigt dabei historische Vorstellungen und Bilder aus dieser Zeit. Sie produziert ein Video-Stück, das spielerisch DDR-Erinnerungen und Erfahrungen in den Tropen zu einem Porträt des Reisens verbindet.Hipatia Amos - (Unabhängige Kuratorin)
Weimar
30.05.2008 - 07.06.2008Ostalgisches Meer-Weh
Nayari Castillo
Ort EIGENHEIM Weimar
Eröffnung 30.05.2008
Dauer 30.05. –07.06.2008