Weimar

28.11.2010 - 30.11.2010

M120 - Moganshan reused -


Ort EIGENHEIM Weimar

Eröffnung 28.11.2010

Dauer 28.11. - 30.11.2010 

Informationen

Moganshan wiederverwendet! 莫干山路120再创造!

Ein eintägiges Kunstereignis unter freiem Himmel: mehr als 30 Künstler, Malerei, Fotografie, Video, Objekte, Performances, Live-Musik und mehr...also komm am Sonntagnachmittag von 16 bis 23 Uhr in die Moganshan Road 120, Shanghai.

Das Trümmergelände, 120 Moganshan Road in Shanghai, China, liegt direkt neben dem Galerienviertel in Shanghai, dem so genannten M50 in der 50 Moganshan Road. Vor etwas mehr als 10 Jahren zogen Künstler und Galerien in eine alte Textilfabrik an dieser Adresse. Dieser Komplex war jahrelang vom Abriss bedroht, während neu gebaute Hochhäuser die Umgebung dieser Kunstoase veränderten. Schließlich wurde es im Laufe der Jahre kommerzieller und konnte so seine Existenz sichern. Die modernen Wohnhäuser und neuen Galerien hatten auch andere Nachbarn, nämlich die Bewohner der Nummer 120. Ein typisch chinesisches Viertel, so wie wir es uns im Westen vorstellen. Kleine Gassenhäuser schlängeln sich in engen Gassen. Die Wäsche trocknet über unseren Köpfen, und die Menschen kochen ihre Mahlzeiten in den Eingängen ihrer Häuser. Die Bewohner lebten viele Jahrzehnte lang in dieser Gegend. Auch noch, als die M50 mit ihren Cafés und Buchläden und den liebevollen Kunstbesuchern aus dem Westen bereits etabliert war. Nun ist es damit vorbei. Die 120 Moganshan Road ist zerstört. Die meisten Bewohner sind weg, noch immer schreit ein Graffiti von der Wand: "Ha ha! Wir sind noch da!" Verlorene Schuhe finden sich in den Trümmern, an manchen Wänden sind noch Reste von Tapeten zu sehen. Eine alltägliche Szene in Shanghai.

Konstantin Bayer, deutscher Künstler und Initiator der Galerie Eigenheim in Weimar / Deutschland, kannte diese Gegend sehr gut. Er kuratierte einen kleinen Ausstellungsraum, das Island 6 Shack, während seines Universitätsaustauschprogramms im Jahr 2008 in der 120 Moganshan Road. So entstand ein kontinuierlicher Dialog zwischen Tradition, Kunst, Ost und West. Wo dieser Austausch stattfand, klafft nun ein Loch. Nach zwei Jahren traf Konstantin einige der verbliebenen Bewohner wieder. Die bereits bestehende gegenseitige Sympathie war noch immer vorhanden. In seiner gewohnten Art, Kunst in urbanen Lebensräumen zu schaffen, plant Konstantin nun zusammen mit einer Handvoll renommierter Shanghaier Galerien ein 24-Stunden-Kunstprojekt auf diesem Gelände. 2000 m2 Abrissfläche werden wiederbelebt, um Platz für Kunst zu schaffen und auf die rasante Entwicklung und Veränderung des Lebens in China hinzuweisen sowie auf die Besonderheiten der temporären Stadtstruktur aufmerksam zu machen. Das Abrissgelände erscheint nun als Gegenstück zum glitzernden Shanghai mit seinem neuen Expo-Gelände und den zahllosen renovierten Fassaden überall in der Stadt. Generell wird von Kunst und Künstlern erwartet, dass sie sich mit der aktuellen fortschrittlichen Stadtentwicklung identifizieren. Doch gerade Künstler und Kreative ziehen oft den Kürzeren, Arbeitsräume werden zerstört oder sind einfach nicht mehr bezahlbar. M120 - Moganshan neu genutzt! 莫干山路120再创造!ist ein Beispiel für den positiven Austausch zwischen Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt, die Kunst als gemeinsame Sprache nutzen. Es ist auch ein Gedanke, der den vielen Schöpfern unserer nahen Zukunft aufgezeigt werden soll. Bevor alles weg ist. Bevor alles einheitlich ist. Schaut genau hin! Kunst braucht keine weißen Wände!



Ansichten

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