Die zweite Ausstellung im Rahmen des zehnjährigen Jubiläums der Galerie Eigenheim vom 13.01. bis zum 05.02.2017 in der Kunsthalle Harry Graf Kessler zeigt eine Dialogausstellung zwischen Konstantin Bayer und Enrico Freitag. Freitag war neben Bayer von Anbeginn Wegbestreiter, kreativer Kopf und produktive Hand in der Geschichte der Galerie Eigenheim. Und so kommt es, dass zum Jubiläum, diese Beiden im Dialog eine Ausstellung auf Einladung der Stadt Weimar, zeigen.
Beide Künstler befassen sich mit gesellschaftskritischen Themen, bearbeiten diese jedoch in unterschiedlichen Medien. So wirft Freitag in seinen Ölmalereien Fragen auf, die durch die fortschreitende globale Urbanisierung, Industrialisierung und durch wachsende soziale Ungleichheit entstehen, aber im Grunde historisch wie aktuell in der Frage nach dem Menschsein begründet sind. Seine Malereien haben einen dokumentarischen wie narrativen Ansatz, hingegen folgen Bayers Arbeiten einer duchampchen Nutzung fertig vorgefundener Objekte. Und doch ruft Beides intellektuell die gleiche Metapher hervor. Neben Installationen, Objekten, Fotografien und Collagen schafft Konstantin Bayer, wie auch in diesem Fall, raumgreifende Environments. Ca. 5t Müll sind Ausgangspunkt für eine Landschaft, welche Assoziationen zu einem Meer mit Eisberg hervorruft. Seit Anbeginn der künstlerischen Arbeit befasst sich Bayer mit zivilisatorischen Herausforderungen und Umbruchsituationen in Bezug auf wirtschaftliche, kulturelle und globale Zusammenhänge. Umweltbewusstsein, Klimawandel, nachhaltige Nutzung von Ressourcen – kurz: das Wirken des Menschen auf die Natur. Wurde in den 60iger Jahren in der westlichen Welt, durch z.B. Andy Warhol, der Kapitalismus in der Kunst gefeiert so stellen Freitag als auch Bayer in dieser Ausstellung Fragen nach dem ökologischen Bewusstsein, sowie den Umgang mit endlichen Ressourcen und hinterfragen auf diese Weise dieses Erbe.
Wir danken der SV SparkassenVersicherung sowie der Stadt Weimar für die Unterstützung bei dieser Ausstellung.