"Gott vergebe uns" - Konstantin Bayer, Tillmann Porschütz, Lars Wild
Es ist manchmal schwierig herauszufinden, wie sich Kulturen voneinander unterscheiden, auch wenn es oft so eindeutig scheint. Greifbare Faktoren, die eine Kultur zu einer Kultur machen, sind vergleichbar: Geschichte, Religion, Landschaft. Die grundlegende Komponente ist und bleibt der Mensch; Ursache und Wirkung. In der Ausstellung God Forgive Us reflektieren drei deutsche Künstler ihr Verhältnis zu Kultur und Mensch. Man möchte ihre Werke nach Inhalten einordnen, die emotionale, soziale und historische Aspekte widerspiegeln; doch es sind Tabus und die dunklen Seiten des Menschseins, die in den Gemälden von Lars Wild, den Konkretskulpturen von Konstantin Bayer und den Fotografien von Tilman Porschütz zum Tragen kommen, die einzeln näher beschrieben werden. Gemeinsam jedoch wirken ihre Kunstwerke bedächtig. Die Farbe Grau dominiert die Arbeiten der Weimarer Bauhausschüler und spiegelt die deutsche Identität wider, auch wenn sie diese auf ihre eigene Weise zu verstehen versuchen. In diesem Sinne lässt sich der Name der Ausstellung Gott vergebe uns in einem größeren Zusammenhang verstehen. Vergebung findet immer auf einer reflexiven Ebene statt - religiös wie weltlich. Wir erwarten von den Menschen, dass sie sich selbst verzeihen, wir erwarten es auch von der Geschichte, der Natur, den Generationen... Gott wirkt hier auf der Ebene des "Verzeihens" auf einer imaginären Ebene. An dieser Stelle wendet sich die Ausstellung den menschlichen Eigenschaften zu, die unabhängig von Kulturen gesucht und gefunden werden können. Sozialer Druck, Geschichtsblindheit, emotionale Unsicherheit...