Eine Ausstellung entsteht immer unter einem gewissen Druck, den der Künstler verspürt, um ein neues Werk zu erschaffen, um neuen Ideen freien Lauf zu lassen. Und so kam es auch, dass die Ausstellung Enrico Freitags zwei Werkszyklen auf zwei Räume der Galerie Eigenheim verteilt zeigt.Die Werkschau des 1981 in Arnstadt geborenen Künstlers teilt sich in zwei periodische Abhandlungen. Der Salon der Galerie Eigenheim präsentiert Ölgemälde mit düsterem Charakter. Eine Phase die zeigt, in welch zwiespältigem Findungsprozess sich der Künstler befand. Es liegt eine bedrückende Stimmung im Bild. Erst der Fall und die Situation, Altes hinter sich zu lassen, ermöglichten dem Maler Bildmotive, die bereits 2009 erstmalig auftauchten, neu zu interpretieren.Sensibel nähert er sich in den neuen Werken, die im großen Ausstellungsraum gezeigt werden, intimen Momenten eines privaten Alltags. Er holt seine Protagonisten aus dem einst abstrakt dargestellten Exterieur zurück in eine heimische, vermeintlich schützende Umwelt.Denn gleichzeitig gibt er dem Betrachter die Möglichkeit die Figuren zu beobachten und zwingt diesen so in die unfreiwillige Position eines Voyeurs. Es sind Situationen voller Intimität und Zurückgezogenheit, soziale, zwischenmenschliche Themen, die auch immer Tiefe zur Selbstreflektion in sich tragen. Wir freuen uns sie bei dieser Ausstellung begrüßen zu dürfen und verweisen ebenso auf die Ausstellungseröffnung am 16.04.2010 im Deutschen Nationaltheater. Hier werden neben Werken von Enrico Freitag, Fotografien, Installationen und Malereien von Konstantin Bayer, Caucasso Lee Jun, Tilman Porschütz, Julia Scorna, Benedikt Braun, MichaL Schmidt und Lars Wild gezeigt.