Berlin

22.05.2020 - 11.07.2020

EIGENHEIM Edition #4 – Bauhaus 100

Ort
EIGENHEIM Berlin, Kantstraße 28, 10623 Berlin
Eröffnungstage
22.05.2020 bis 24.05.2020 von 14 Uhr bis 22 Uhr
Öffnungszeiten ab dem 26.05.2020 Di. – Sa. von 14 bis 19 Uhr, es dürfen sich maximal 5 Besucher/Innen gleichzeitig in der Galerie aufhalten / bitte verwendn Sie das Buchungssystem auf unserer Website, um ihren Ausstellungsbesuch zu planen oder kontaktieren Sie uns per E- Mail, wann Sie die Galerie besuchen möchten.

Künstler_innen: Adam Noack, addenda architects, Antje Hanebeck, Benedikt Braun, Christoph Blankenburg, Daniel T. Braun, Das Totale Tanz Theater 360, Elfi Fröhlich, Enrico Freitag, Frederik Foert, Gökçen Dilek Acay, Heike Hanada, José Taborda, Katrin Steiger, Konstantin Bayer, Lars Wild, Liz Bachhuber, Lucy Raven, Marc Jung, Mindaugas Gapševičius, Nina Röder, Norbert Hinterberger, NTSfeat. IOver feat.OW, Robert Wilson, Thomas Hawranke, Tilo Schulz, Timm Ulrichs, Timo Herbst, Uli Aigner, Ursula Sax

Informationen

Ein Jahr nach dem großen Jubiläum 100 Jahre Bauhaus möchte EIGENHEIM Weimar/Berlin zurückblicken, recherchierte im kompletten Programm des Bauhaus Verbundes und entwickelte eine Edition, welche die Internationalität und die Vielfalt der künstlerischen Positionen im Rahmen des Jubiläums zusammenführt. Ziel war es ein Zeitdokument zu schaffen, welches über das Jubiläum hinaus wirkt und gleichzeitig einen Diskurs initiiert, der sich mit gesellschaftlichen und ästhetischen Fragen der Gegenwart auseinandersetzt.  Entstanden ist dabei die vierte Edition von EIGENHEIM Weimar/Berlin – eine Zusammenstellung bestehend aus 48 Beiträgen von 30 Teilnehmern, zusammengetragen in einer leinengebundenen Editionsbox, im Format A3 und in einer Auflage von 12 Stück. Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Installation, Objekt, Klang, Tanz, Theater sowie Neue Medien - kaum ein künstlerisches Ausdrucksmittel fehlt. Beteiligt sind dabei sowohl international renommierte als auch junge aufstrebende Künstler_innen.
 
Eine Zeichnung montiert auf abgestuften Sockel von Heike Hanada, der Architektin des Neuen Bauhaus Museums Weimar oder zwei Vorzeichnungen für den Neubau des Bauhaus Museums Dessau von addenda architects, dem für diesen Neubau verantwortlichen Architekturbüro aus Barcelona sind genauso in der Edition zu finden wie Arbeiten von der New Yorker Künstlerin Lucy Raven, der Gewinnerin des Kunst am Bau Wettbewerbes dieses Museumsneubaus. Auch der Star des Eröffnungsfestivals in Berlin, der in vielerlei Hinsicht revolutionäre Theatermacher, Robert Wilson, ist Teilnehmer der Edition und reflektiert mit einer Portraitzeichnung von Samuel Beckett das Stück „krapp‘s last tape“ des Eröffnungsspektakels. Mit umfangreichen Produktionen waren auch Uli Aigner und Ursula Sax Teil des Eröffnungsfestivals und sind mit speziell für die Edition Bauhaus 100 produzierten Arbeiten Teil der Kollektion. Das auf historischem Handwerk beruhende und zugleich die globale Vernetzung thematisierende Projekt „One Million“ von Aigner wird in der Edition dabei durch eine Sonderauflage ihrer Porzellanproduktion vertreten sein.

Das Bauhaus Jubiläum wurde von großen Ausstellungen begleitet, von denen sich einige Repräsentanten in der Edition wiederfinden. So hat Tilo Schulz, der Kurator der Ausstellung „Reflex Bauhaus 40 objects – 5 conversations“ im Design Museum München, eigens für die Edition eine Arbeit entwickelt, welche sich mit den Gedanken des sozialen Formalismus auseinandersetzt und politische Metaphern in der Abstraktion provoziert. Mit Antje Hanebeck und Daniel T. Braun, sind gleich zwei Künstler der großen Ausstellung „Bauhaus und die Fotografie – Zum Neuen Sehen in der Gegenwartskunst“ aus dem NRW-Forum in Düsseldorf präsent oder mit Liz Bachhuber, Elfi Fröhlich und Nina Röder nicht nur Teilnehmer der Ausstellung „BauhausFrauen“ aus der Kunsthalle Erfurt sondern auch ehemalige Professoren und Mitarbeiter der Bauhaus Universität Weimar Teil der Edition. Auch Norbert Hinterberger war langjähriger Professor dieser Universität und steuert der Edition einen Fine Art Print seiner Kohlezeichnung nach einer Fotografie von Erich Consemüller von 1927 „Nachts in der Bauabteilung - Beim Wettbewerb“ bei.

Doch nicht nur einzelne Künstler_innen sondern auch die umfangreiche Produktion „Das Totale Tanz Theater“ von der Interactive Media Foundation und Filmtank, mit der Choreographie von Richard Siegal finden in der Edition auf einem VR Headset mit der kompletten 360° Videosequenz Platz. Das Kollektiv NTS feat. IOver feat.OW hat einen recht zynischen Beitrag zum Bauhaus Hype in die Edition eingebracht. Der erblindete emeritierte Professor für Ästhetik an der Bauhaus-Universität Olaf Weber hat schon vor vielen Jahren eine Arbeit von Timm Ulrichs aufgegriffen und proklamiert in dieser Fotografie „Ich kann kein Bauhaus mehr sehen“. Zu einem der Höhepunkte der Edition gehört jedoch eine Arbeit des Urhebers dieser Arbeit - Timm Ulrich selbst.

Darüber hinaus hält die Edition viele Überraschungen bereit: Zu einem Neuschnitt der Videoarbeit „Rennsteigflimmern 2“ von Christoph Blankenburg gesellen sich dazugehörige experimentelle Zeichnungen, Katrin Steiger trägt einen aus Plastikelementen neuzusammengestellten Vorhang nach einer Originalskizze von Anni Albers aus dem Jahr 1973 bei, Gökçen Dilek Acay zeigt zusätzlich zu einer 1 Kanal Videoarbeit, einem Dialog zwischen triadischen Ballett von Oskar Schlemmer und dem japanischen Butoh Tanz, auch auf Zeichnungen basierende, Bewegungs und Soundanalysen, Mindaugas Gapševičius legt eine Neuentwicklung seiner bekannten Toolboxen, kleinen elektrotechnischen Versuchsaufbauten mit Anleitung, bei, Thomas Hawranke zeigt eine neuzusammengestellte InGame Fotografie und Jose Taborda überträgt mit der 2 teiligen Risografie „Wind“ eine sensorische Wahrnehmung in eine Grafik.   

Natürlich findet sich in der Edition auch eine Auswahl an EIGENHEIM Hauskünstlern wieder. So zeigt Frederik Foert ein humorvolles und auf Werbezitaten aufbauendes Triptychon, auch Benedikt Braun zeigt ein ebensolches und platziert, im Zentrum seiner Antlitze prangernd, die Bauhaus-Insignien. Adam Noack, Marc Jung und Lars Wild haben der Edition malerische Unikate auf Papier beigefügt, welche sich im Falle von Adam Noack mit der neuen digitalen Arbeitsplatzkultur auseinandersetzen. Auch Enrico Freitag bringt mit seiner 12 teiligen Arbeit je ein Unikat in die Edition ein und beschäftigt sich mit Kandinskys Kategorien Impression, Improvisation und Komposition. Konstantin Bayer zeigt, unter anderem einen Banner, welcher aus dem Alltag einer chinesischen Großstadt entsprungen sein könnte, jedoch nur die Übersetzung des Slogans einer Baumarktkette entspricht. Bauhaus – mehr als ein Baumarkt. Eine auf seinen Rhythmusanalysen basierende Zeichnung hat Timo Herbst eingebracht, wobei diese eine haptische Überraschung bereithält, da die Zeichnung auf Japanpapier durch eine Wachsschicht fixiert wurde und auf diese Weise verschiedene Ebenen und Transparenzen des Bildaufbaus verstärkt.

Alles in allem ein Mammutprojekt, welches in der nächsten Zeit an verschiedenen Orten gezeigt wird. Die Auftaktausstellung findet bei EIGENHEIM Berlin statt, Informationen zu weiteren Ausstellungen zum Beispiel zur Berlin Art Week 2020 finden Sie auf www.galerie-eigenheim.de.

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