DAS DEPOT | Eigenheim trifft Nationaltheater II | Ein Fokus der Kuration im Zusammenbringen einer Werksauswahl der Hauskünstler, über die die Galerie Eigenheim als Kunst-Förderer und Kunst-Vermittler verfügt.
DAS DEPOT ist eine Sammlung die Malerei, Photographie, Installation und Objektkunst, Zeichnungen und Skulpturen umfasst. Die zweite Ausstellung der Galerie Eigenheim im DNT zeigt auf den aktuellen Spielplan thematisch eingehende, und damit jüngste Arbeiten ihrer Hauskünstler an der Rundwand des foyer II und setzt diesen die gestapelte Statik ihres eigenen Werkes, verpackt und archiviert in Metallregalen, gegenüber. Der Besucher wird Teil von Kulisse und Lager gleichermaßen. In Betracht des Kunstwerkes rückt der wage Gedanke in das geschlossenen Werk des Künstlers einzutauchen zu können in greifbare Nähe, wenn er nur will. Diese Werke in der Geschlossenheit eines Archivs zu präsentieren, sie in einem zeitweilig öffentlichen Depot verpackt auszustellen, verweist auf inhaltliche Aussagen, die über das einzelne Kunstwerk hinausgehen. Erst vor Kurzem mußte die Galerie Eigenheim ihre Ateliers und Depots in der Karl-Liebknecht-Str.10 in Weimar räumen. Für die Gruppe Eigenheim wurde der Mangel an Kultur- und Schaffensraum zu einer Herausforderung und zum persönlichen Thema. Übrig blieb ein Ausstellungsraum, dem man den Verlust des Kultur-Backstage äußerlich nicht anmerken mag – intern jedoch eine Dezentralisierung der Strukturen bedeutet.
DAS DEPOT verweist auf die Schaffenskraft und die Fülle der junger Künstler in Weimar. Es archiviert zeitgenössische Standpunkte, nachvollziehbar dokumentiert auch in ihrer künstlerischen Entwicklung. Darüber hinaus ist es die Aufgabe der Galerie junger Kunst Raum zugeben, die Potentiale des utopischen Moments zu gewähren um einer notwendigen Verantwortung im Sinne der gesellschaftlichen Interaktion nachzukommen – sei es für die Region, sei es für den grundsätzlichen, menschlichen Gedanken. Mit der Ausstellung DAS DEPOT ergibt sich der Moment dem Mißverhältnis zwischen Kulturkonsum und Kulturschaffen Ausdruck zu verleihen. Das Deutsche Nationaltheater ist nicht nur Kulturraum und nun auch Ausstellungsort, sondern bietet hier als Institution Obdach und Asyl für Bildende Künste. DAS DEPOT ist ein Gemeinschaftswerk, welches durch seine große Dichte auf die Notwendigkeit der Unterstützung und Sammlung zeitgenössischer künstlerischer Produktionen und auf den Mangel von benötigtem Raum aufmerksam macht. Ein Depot für zeitgenössische Kunst aus Weimar verortet gegenüber dem Bauhaus-Museum ist nicht zuletzt ein politisches Statement. Der Dank gilt dem Deutschen Nationaltheater und der Gruppe Eigenheim kulturelle Plattformen zu schaffen und diese gesamtgesellschaftlich zu nutzen.
PROGRAMM: Regelmäßige wechselnde Werke der Hauskünstler: 12. November ENrico Freitag, Caucasso Lee Yun, Benedikt Braun, 10. Dezember Björn Jung, Julia Scorna, Lars Wild 14. Januar Daniel Caleb Thompson, Konstantin Bayer, Tilman Porschütz