Globale wie regionale Geschehnisse und Zusammenhänge unterliegen Konzepten, welche absehbare Konsequenzen zur Folge haben. Konstantin Bayer bezieht sich in seiner Ausstellung umfangreich auf Konzepte, deren Zusammenhänge und Folgen. Dabei bilden der Umgang zwischen Mensch und Natur, zwischen System und Individuum und der ausbeutenden Art der Selbstverwirklichung eine inhaltliche, wenn auch weitgefasste, Klammer. So sucht er unter anderem die Nähe zur chinesischen Sprache, formuliert eigene Aussagen in Haikou Versform um, adaptiert frei aus Zitaten von Lu Xun, bringt in Medieninstallationen Gedankenspiele zum Ausdruck, schafft aus Massenartikeln durch plastisches Umformen individuelle Objekte und verstärkt den Objektcharakter der Photografie in Collagen. Der Sorge um den Opportunismus zum trotz, werden manch Aussagen simpel, bisweilen bissig und ohne Umschweife getroffen, auch aus Neugierde über die Reaktion. Der Einfachheit und Klarheit wegen fungieren manche dieser Statements als gut verständlicher Ausgangspunkt für Diskussion und Kontroverse. Ein leichtfüßiger Umgang mit dem zeitgenössischen Kunstverständnis immer versetzt mit einem nachdenklich kritischen Beigeschmack ist dabei Teil seiner Arbeitsweise. Weitreichende Gedanken werden angerissen und kurz formuliert, manch philosophische Fragestellung spielerisch aufgegriffen, vielleicht um Raum zu lassen, vielleicht der Bewusstheit über die eigene Ohnmacht der globalen Geschehnisse gegenüber zum Dank.
Weimar
02.10.2013 - 26.10.2013KONSTANTIN BAYER
Concepts and Consequences
ERÖFFNUNG 03.10.2013 um 19 Uhr
DAUER 04.10. – 26.10.2013
Informationen
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Lange Streifzüge durch Shanghai genauso wie intensive Gespräche mit Freunden und die differenzierte Beobachtung von Medien sind dabei unter anderem seine Inspirationsquellen.
An dieser Stelle kann man auf ein Werk direkter eingehen,welches auf die so genannten 10 größten Probleme Chinas eingeht, die in den einschlägigen Medien veröffentlicht werden: der demografische Wandel, soziale Ungerechtigkeit, Umweltprobleme, die Behandlung von Minderheiten, Korruption, Immobilienblase ... um nur ein Paar zu nennen. Schließlich sind diese Probleme nicht nur chinesischer sondern typisch globaler Natur!
Auch künstlerische Konzepte unterliegen unweigerlichen Konsequenzen wie zum Beispiel die Frage nach Erfolg oder Misserfolg, oder eindeutiger benannt, in Bezug auf China, Freiheit oder Freiheitsentzug. Welche künstlerischen Konzepte sind gefragt in einer immer differenzierteren Welt, welche Konsequenzen werden erwartet von der Kunst in Bezug auf aktuelle Geschehnisse. So darf in China vieles nicht gesagt und getan werden. Stellen wir an diesem Punkt einfach nochmal die Frage nach den Konzepten und Konsequenzen unkommentiert in den Raum.