Es war eine Rückkehr an einen sehr vertrauten und liebgewonnenen Ort, ein offenes und wieder aufregendes Neuentdecken eines alten Bekannten – Shanghai (China).Ein insgesamt dreimonatiger Aufenthalt Konstantin Bayers war die Grundlage für Reflektionen auf zurückliegende Eindrücke von Stadt und Mensch, und damit auch eine Möglichkeit der weiteren Vertiefung in die chinesische Kultur.In der Ausstellung „In Case of Existence“ beschäftigt sich Bayer, ähnlich seiner Soloausstellung „The Rise of no Revolt“ (Shanghai), mit Gedanken zu menschlichen Verhaltensweisen, Nachhaltigkeit und Möglichkeiten künstlerischer Interventionen unter der Rückbezüglichkeit kommunikativer Aspekte. Eine Zusammenstellung mit fotografischen, installativen und objekthaften Arbeiten reflektieren seinen zweiten Aufenthalt in China zwischen Mai und August 2010.Bayer begann in Shanghai sofort mit ihm bekannten Institutionen zu kommunizieren. Ziel: Eine offene Intervention künstlerischen Wirkens und kultureller Austausch – im Zuge der Recherche zu seiner Masterarbeit „Kunst machen und Kunst kommunizieren“. Da in der chinesischen interkulturellen Kommunikation Sprache oft auch Barriere ist, bleibt dieses Ziel eine Herausforderung. Durch das gewonnene Vertrauen in sein Schaffen vorort während seines letzten Aufenthaltes im Jahre 2008/09, bekam er erneut die Möglichkeit ein Ladengeschäft als Galerie unabhängig künstlerisch und kuratorisch zu leiten – ein Raum für Kunst und Kommunikation entstand.Zur Ausstellung in der Galerie Eigenheim (Weimar) wird ein Katalog in diesem Zeitraum entstandene Werke, von ihm kuratierte Ausstellungen und organisierte Kunstaktionen reflektieren.Wir freuen uns Sie zur Ausstellungseröffnung des Hauskünstlers am Samstag, den 16.10.2010 ab 18 Uhr begrüßen zu können.Konstantin Bayer wird anwesend sein.
Weimar
28.11.2010 - 28.12.2010In case of existence - Konstantin Bayer in Solo
Ort EIGENHEIM Weimar
Eröffnung 28.11.2010
Dauer 28.11. - 28.12.2010
Informationen
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Back to Ground (Kohlebriketts als Bodenbelag) ist ein überzogenes Plädoyer dafür, die Rohstoffe an dem Ort zu belassen, wo sie herkommen. Observing Systems kann fast als eine symbolische Manipulation mit dokumentarischem Ansatz verstanden werden, die in der kalten Beobachtung des Systems ihren künstlerischen Ausdruck findet. Die Existenz zu beweisen ist Aufgabe der Wissenschaften, sie zu untersuchen gehört zur Beobachtung. Das menschliche Verhalten zu untersuchen, zu hinterfragen und zu reflektieren steht im Mittelpunkt von Bayers Arbeit und bestimmt die vorgefundenen Objekte wie A Matter of Time, The Way it works oder Carbon Unit, die allesamt Readymades sind, die von den Bedingungen und Zuständen der Gesellschaft bestimmt werden. Die Präsentation dieser alltäglichen Dinge verfremdet sie entsprechend ihrer Präsentationsweise und ermöglicht es so, diese massenhaft produzierten Objekte als Träger ihrer eigenen narrativen Eigenschaften wahrzunehmen. In diesem Sinne wird der Konsum zu einer Notwendigkeit der modernen menschlichen Interaktion und gleichzeitig zu einer selbstzerstörerischen Herausforderung, die es zu bewältigen gilt. In einer solch künstlichen und verwirrenden Welt brauchen die Menschen vorbildliche Modelle, Idole, die ein Beispiel dafür geben, wie man Dinge anders machen oder sehen kann.
Die Möglichkeit der Kunst, einzugreifen und das Idol in seine semantischen Konstruktionsschichten zu zerlegen, ist ein Potenzial der zeitgenössischen Kunstszene, das Bayer als ein seine Wahrnehmung und sein Handeln erweiterndes Werkzeug nutzt.