Einer kleinen Tradition ähnlich lädt Adam Noack, Maler des Hauses EIGENHEIM, auch in diesem Jahr zu einer Ausstellung nach Weimar ein und kuratiert eine Ausstellung mit Künstler*innen die ihm im Verlauf der letzten zwei Jahre begegnet sind. In der dritten Ausgabe dieser Zusammenarbeit geht er dabei auf eine Künstlergruppe ein die sich während der Pandemie online zusammengefunden hat, um jeden Sonntag auf den sozialen Netzwerken Künstler*innen und Werke vorzustellen und zu diskutieren – #DasWerkzumSonntag. Eine gute Gelegenheit für uns neue Künstler*innen kennen zu lernen und diese in Weimar als Gast willkommen zu heißen. Die Kunsthistorikerin Dr. Ulrike Brinkmann schreibt als eine der Redakteurinnen der Künstlergruppe über „Das Werk zum Sonntag“ folgendes:
"Was passiert, wenn Künstler:innen der Möglichkeit beraubt werden, ihre Arbeiten einer breiten Interessensgruppe auf Ausstellungen in Museen, Kunsträumen oder dem eigenen Atelier vorzustellen, sich mit Sammlern zu treffen oder auf Veranstaltungen zu vernetzen?
Die letzten, fast zwei Jahre haben gezeigt, dass sich auch für Künstler:innen der digitale Raum anbietet, um eine Außenwirkung zu erzielen und mit einem kunstinteressierten Publikum in Beziehung zu treten. An dieser Stelle setzt „Das Werk zum Sonntag“ an: Künstler:innen stellen gemeinsam ihre Werke immer sonntags in einer themenbezogenen Ausstellung auf den Social Media-Plattformen aus. Durch Beitragsweiterleitungen, Likes und Kommentaren entsteht so eine virtuelle Wanderausstellung, aber auch ein Raum der Vernetzung und des Austauschs. Im besten Fall werden so ein breiteres Publikum sowie neue Vertriebswege erschlossen.
Idee und Name zu diesem Ausstellungsprojekt stammen von dem Bildhauer Rainer Jacob. Momentan kümmern sich acht Redakteur:innen um die Erstellung der sonntäglichen Posts sowie um verschiedene andere Ausstellungsprojekte: Neben Rainer Jacob sind dies Hjördis Baacke, Ulrike Brinkmann, Kathrin Henschler, Anna Herrgott, Adam Noack, Philipp Ludwig-Orlowski und Guido Weggemann, die entscheiden, zu welchen Themen welche Arbeiten gezeigt werden. Neben eigenen Werken werden Gastkünstler:innen aus den unterschiedlichen Genres eingeladen, sich zu beteiligen. Die fertige digitale Ausstellung wird dann jeweils am Sonntagvormittag auf den entsprechenden Seiten bei Facebook und Instagram sowie auf der gruppeneigenen Webseite veröffentlicht und somit auf eine virtuelle Reise geschickt. Dadurch entsteht eine lebendige Präsentation, die neue künstlerische Perspektiven und Positionen öffnet.
Der Name „Das Werk zum Sonntag“ spielt bewusst mit dem Namen der christlichen Sendereihe: „Das Wort zum Sonntag“. So wie sich jeden Samstagabend verschiedene Theologen und auch „Laien“ zu theologischen Fragen häufig mit Bezug zu aktuellen Themen äußern, kommen nun jeden Sonntagvormittag Künstler zu Wort, die in ihren vorgestellten Arbeiten nicht nur Bezug zu dem jeweils ausgewählten Thema nehmen, sondern auch aktuelle Ereignisse aufgreifen und thematisieren.
Der virtuelle Raum gerät aber da an seine Grenzen, wo das haptische Erleben fehlt. Letztendlich bleibt ein Kunstwerk im digitalen Raum ein Abbild. So wie der Mensch den realen Kontakt zu anderen benötigt, kommt eine künstlerische Arbeit erst im Realen so richtig zur Geltung. Der digitale Raum, der in den letzten Monaten zu einem äußerst wichtigen, niederschwelligen Tool der Sichtbarwerdung geworden ist, wird eine reale Ausstellung also nicht ganz ersetzen können. Analog und digital profitieren voneinander und ergänzen sich. So generiert das Digitale, neben den Besuchergruppen, die infolge der Pandemie-Bestimmungen auf Ausstellungsbesuche verzichten mussten, neue Interessenten, die bisher nicht den Weg zur realen Kunst gefunden haben, sich aber für bestimmte Themen interessieren.
Diese Überlegungen nahm das „Das Werk zum Sonntag“ in ihrer ersten realen Ausstellung, realisiert im Mai 2020 im Kunstverein ars avanti in der Alten Handelsschule Leipzig, auf und stellte mit der Intervention „Wie viel wiegt eine Wolke?“ die Frage, wie viel Wert eine Ausstellung im virtuellen Raum eigentlich hat.“
Diesem kollektiven Engagement wollen wir, mit der im realen Raum verankerten Ausstellung Adam Noack lädt ein – Vol.3 – Das Werk zum Sonntag bei EIGENHEIM Weimar eine nächste Erfahrungsebene hinzufügen.
Biografien
Anna Herrgott wurde 1983 in Herrenberg geboren und im Nordschwarzwald aufgewachsen. Nach einer Ausbildung als Glasmalerin und Kunstglaserin absolvierte sie ein Studium im Fachbereich BILD/RAUM/OBJEKT/GLAS an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle. Seit ihrem Diplomabschluss 2010 lebt und arbeitet sie in Bad Ems. / Kathrin Henschler wurde 1980 in Naumburg/Saale geboren. Zwischen 2002-2005 studierte sie Malerei an der Burg Giebichenstein in Halle a.d. Saale, zwischen 2005- 2009 an der HGB Leipzig und 2008 am Camberwell College of Arts in London. 2009 absolvierte sie mit dem Diplom mit Auszeichnung, seitdem ist sie freischaffende Künstlerin und lebt und arbeitet in Leipzig und Naumburg a.d. Saale / Hjördis Baacke wurde 1980 in Leipzig geboren und studierte zwischen 2001-2007 bildenden Kunst und Malerei an der HGB Leipzig bei Prof. Arno Rink und Neo Rauch. 2006 absolvierte sie einen Auslandsaufenthalt in Polen/Breslau. 2010 Geburt des Sohnes Kurt / Dr. Ulrike Brinkmann studierte von 1997-2003 Kunstgeschichte/Kulturwissenschaften an der Universität Leipzig und von 2008-2012 promovierte sie am Caspar-David-Friedrich-Institut, Bereich Kunstgeschichte an der Universität Greifswald. Seit 2008 ist sie freiberufliche Kunsthistorikerin und Übersetzerin in Deutschland und Dänemark / Philipp Ludwig Orlowski studierte zwischen 2005 und 2011 Malerei/Grafik an der HGB Leipzig bei Prof. Annette Schröter, hatte einen Erasmus-Aufenthalt in Nizza, Villa Arson und lebt und arbeitet in Leipzig. War Mitgründer und 4 Jahre Kurator von activeArt (Galerie für zeitgenössische Kunst), ist sonst freier Künstler und leitet künstlerische Workshops. Ist musikalisch aktiv in 2 Bands. / Rainer Jakob wurde 1970 in Jena geboren und machte von 1990 bis 1993 eine Ausbildung zum Steinbildhauer in Dresden. Zwischen 1990-92 machte er ein Abendstudium im Bereich Malerei/Grafik an der HfBK Dresden, richtete sich dort 1995 ein Atelier ein und ist seitdem freischaffender Künstler. / Guido Weggenmann wurde 1980 in Berlin geboren. 1995 machte er eine Ausbildung zum Holz – Steinbildhauer und begann 2002 das Studium an der Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Olaf Metzel. Bei Metzel wurde er 2007 Meisterschüler und bekam 2008 das Diplom von der Akademie der Bildenden Künste München verliehen. 2018 gründete er die Kunstarkaden Kempten. / Adam Noack wurde 1984 in Duisburg geboren. Zwischen 2007 – 2013 studierte er Freie Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar auf Diplom und unternahm 2010 ein Auslandsemester am Pratt Institute in Brooklyn, New York. Seit 2013 ist er tätig als freischaffender Künstler und lebt und arbeitet in Weimar & Leipzig.
Weimar
04.03.2022 - 03.04.2022ADAM NOACK LÄDT EIN / VOL.3
Das Werk zum Sonntag
Ort EIGENHEIM Weimar, Gärtnerhaus des Weimarhallenparks, Asbachstraße 1, 99423 Weimar
beteiligte Künstler*innen Adam Noack, Anna Herrgott, Guido Weggenmann, Hjördis Baacke, Kathrin Henschler, Philipp Orlowski, Rainer Jacob & Ulrike Brinkmann
Eröffnung 04.03.2022 um 19 Uhr
Dauer 04.03. – 03.04.2022
Offen Do. – Sa. 16 – 19 Uhr und gern nach Vereinbarung
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